19.2.13

Wir barfen, na und?!



 
Ein paar Info`s zum barfen (rohe Fleischfütterung).
 
So sieht es aus wenn wir eine Fleischlieferung bekommen.
Fleischlieferanten findet man mit einem Klick an der Sidebar, hier im Blog.


 
Wer hier regelmässig mitliest weiss, dass wir unsere Katzen mit rohem Fleisch ernähren.
Meistens sind Menschen die das erfahren sehr neugierig und fragen viel.
Es kann aber auch vorkommen dass wir belehrt werden was gut sei für unsere Katzen und noch schlimmer, Menschen die uns weis machen wollen dass man Katzen auch vegetarisch ernähren soll und kann. Selbstverständlich kann man alles... Die Frage ist nur ob es gesund ist.
Man bedenke bitte das Katzen den Magen eines Raubtieres haben und dass Katzen sich in der Natur mit Mäuse, Vögel und sonstigen Kleintieren ernähren.
 
Ich habs zwar schon einige male hier erwähnt, aber nochmals zur Erinnerung:
Katzen die mit Trockenfutter ernährt werden, trinken chronisch zuwenig. Das ist nicht gut und fördert so Nierenerkrankungen. Auch ist Trockenfutter KEINE Reinigung für die Zähne! Trockenfutter enthält auch oft Getreide, was für den Organismus der Katze nicht gut ist. Wer mehr dazu wissen möchte, informiere sich bitte im Netz oder hier bei der Rubrik Katzen-Ernährung.
Im Büchsenfutter hats leider viele Zusatz- und Farbstoffe, Aromastoffe, Konservierungsstoffe, Zucker, Getreide und vieles was dorthin nicht gehört.
Trotzdem: Wer nicht barfen kann oder möchte, dem rate ich zu (hochwertigem) Büchsenfutter. Info dazu findet man auch im Netz oder wer Fragen hat darf mich auch anschreiben.
 
Katzen die man nicht barfen kann, die gibt es nicht!
Keine (oder wenige) Katzen futtern freiwillig rohes Fleisch, weil da keine Lockstoffe dran sind!
Ich habe die Hauruckmethode zum barfen gewählt:
Hingestellt und fertig. Das kann man aber nur machen wer mit guten Nerven und mit viel Gelassenheit ausgestattet ist.
Es gibt die Methode vom mischen....Bsp.: Man mischt das gewohnte Futter löffelweise mit gewolftem Fleisch und steigert alle paar Tage die Fleischmenge. Oder man bestreut das rohe Fleisch mit Brösel vom Trockenfutter. Oder man mischt unter das Fleisch einen Löffel Thon aus der Büchse.
Jeder entscheidet selber wie er das machen möchte, alles ist richtig.
Kranke Katzen würde ich sanft umstellen.
Übrigens kann man auch gut alte Katzen auf  Fleisch umstellen oder Katzen mit Nierenproblemen oder Struvitsteinen.
 
Wir barfen nun seit 2009. Erst 2 Jahre zu 50% und danach voll. Das Problem von 50% ist, dass dann einige Katzen nur das futtern das ihnen schmeckt. Ich hatte es nach 2 Jahren satt, dass ich genau immer das wegwerfen musste, das eigentlich hochwertig war. Also haben wir dann ganz auf barf umgestellt.
Ich möchte hiermit noch erwähnen dass es nicht schlimm ist wenn eine Katze mehrere Monate braucht bis sie alles einigermassen futtert, das heisst nicht alle Nährstoffe bekommt. Irgndwann wird auch die Katze selber am liebsten Fleisch mögen. Und auch danach kann es sein dass sie mal dies oder jenes eine zeitlang nicht futtert. Die Katze nimmt bestimmt keinen Schaden davon!
Auch in der Natur ist es so dass die Katzen nicht immer das volle Angebot vorfinden.
Ich rate immer die Portionen hinzustellen und wegzulaufen. Bei der nächsten Fütterung (oder nach ein paar Stunden) wird dann der Rest in den Müll geschmissen und eine neue Portion hingestellt.
Nur am Anfang oder wenn die Katze kränkelt sollte man gucken ob alle Tiere den Futternapf besuchen, damit man einen Anhaltspunkt hat.
Bitte liebe LeserInnen, lasst euch von Hardcore-Barfern nicht abschrecken und verunsichern! Teilweise wird das Barfen fast schon religiös betrieben und da werden Menschen verunsichert mit guten Absichten zum barfen, die aber schnell wieder aufgeben, weil sie Angst bekommen etwas falsch zu machen.
Barfen ist nix anderes als Katzen füttern!
 
Ich rate Anfängern dazu, einfach mal 2/3 bis 3/4  der Tagesration gewolftes Rind mit Innereien zu geben. Das ist Rind mit viel Herz und evtl.noch ein paar andere Innereien. Erstmal ohne Leber oder dann nur Spuren davon, ca. 5% von der ganzen Futtermenge. Herz zählt zu Muskelfleisch und kann öfters verfüttert werden.
Den Rest der Futtermenge gewolfte Hühnerhälse.
Diese Mischungen kann man meistens so kaufen. Einige kaufen sich einen Fleischwolf und mischen selber.
 
Bei uns sieht das so aus (für drei Katzen):
 Am morgen 125 Gramm gewolfte Hühnerhälse (oder Puten) 
und am Abend 250 Gramm Rindermix (oder Lamm).
 Wenn sie davon nicht satt werden, dann darf man die Futtermenge auch ein bisschen steigern oder etwas anderes noch dazu geben (Hühner-Herzchen, Hühner-Mägen Bsp.Weise).
 Wenn sie das futtern, dann sind sie schon ziemlich gut versorgt, aber trotzdem fehlt ihnen noch einiges.
Am besten erstmal eine zeitlang nur so füttern. Drei Wochen darf man das schon.

Dann  zum nächsten Schritt:
Zweimal pro Woche gebe ich dem Rindermix folgendes dazu:
Einen Teelöffel Bierhefe,
1/4 Teelöffel Meersalz,
etwa zwei Kaffeelöffel geraffelte Möhre,
soviel Wasser wie es aufsaugt.

Höchstens einmal pro Woche gebe ich folgendes dazu:
Ein Eigelb roh, ganz wenig (ca. 50 Gramm) Leber (wenn es das Rindermix nicht enthält),
ca. 100 Gramm Lachs (echter Lachs, nicht Lachsforelle).

Man sollte es langsam angehen und wenn du bis hier bist und es auch ohne viel nachzudenken kannst, dann erst solltest du an die Abwechslung denken. Das darf ruhig auch ein paar Wochen bis dahin sein. Es spielt auch keine Rolle wenn du länger in dieser Phase steckst und deine Katze länger als ein paar Wochen braucht.


Um ein bisschen Abwechslung in den Menuplan zu bekommen (vorallem damit sie alle Nährstoffe erhalten) ersetzen wir die Rindmahlzeit am Abend ca. einnmal oder zweimal pro Woche mit Hühnermägen. Einfach nur Hühnermägen und fertig.
Oder eine Mahlzeit mal nur mit Herzen. Hühnerherzen, Rinderherz, Lammherz, was man bekommt.
Wer kein Rind füttern möchte oder nicht kann, der gibt Lamm, Pute oder Hähnchen. Selbstverständlich gehen alle anderen Fleischarten auch (ausser Schwein).
Bitte bedenke bei der Wahl:
Je röter und dunkler das Fleisch, je mehr Taurin enthält es. Das kann man aber Bsp.Weise mit viel Herz kompensieren. Es gibt also immer eine Lösung!


Dann ersetzen wir die Mahlzeit am Morgen manchmal mit Kaninchenfleisch gewolft mit Knochen.

Zwischendurch ca. alle zwei drei Tage (oder auch jeden Tag...je nachdem wie viel die Katze futtert) bekommen sie dazwischen als Leckerli sozusagen, einen Hähnchenflügel oder Hinterbein ganz. Wichtig mit Knochen und Haut, damit die Katze genügend Fett bekommt.
oder
fettiges Suppenfleisch am Stück
oder
ein paar Crevetten (Shrimps)
oder
ein paar Hühnerherzen
oder
ein paar Hühnermägen
oder
ein Küken aufgetaut

Noch möglich wären:
Mäuse aufgetaut
oder
Muscheln
oder
Meeresfrüchte
oder
Pansen
oder
oder .....
Die Katze futtert fast alles!
Wichtig!!!
Nie Fleischstücke mit Knochen kochen und auch nie in die Mikrowelle damit, da gekochte Knochen splittern! Rohe Knochen splittern nicht, auch die vom Hähnchen nicht!

Wir füttern kein Schweinefleisch, keine Mäuse und keine Muscheln.
Schweinefleisch meiden wir wegen dem Aujeszky-Virus,
Mäuse füttern wir nicht weil die extra dafür gezüchtet werden (Küken nicht, die sind ein "Abfallprodukt" der Menschen) und Muscheln habe ich eine Abneigung weil die lebend gefrostet oder gekocht werden.

In Betracht ziehen wir noch ein oder zweimal pro Jahr eine Kur mit Blut zu machen, bin mir aber noch nicht sicher ob es wirklich nötig ist.

Sollte die Katze nur mageres Fleisch bekommen muss man noch Fett beimischen. 20-30% darf schon Fett sein. Schweineschmalz oder Butter sind geeignet. Oder ein richtig fettes Stück Fleisch als Leckerli.
Pflanzliche Fette oder Oele füttern wir nicht, da diese schlecht abgebaut werden, das heisst in der Leber eingelagert werden und es ja eigentlich auch nicht naheliegend ist.

Da man nicht sicher weiss wieviel Taurin eine Katze wirklich braucht, würde ich darauf achten dass die Katzen genügend davon bekommen. Zuviel wird sowieso ausgeschieden, da kann man nix falsch machen.
Taurinhaltig sind:
Herzen
Muscheln und Meresgetier
Mägen.
Hier die wichtigsten.

Wer keine Knochen füttern kann oder das Gefühl hat die Katzen bekommen zuwenig, der kann einmal pro Woche eine feingeriebene Eierschale untermischen. Man beachte aber dass man 5-7% schnell erreicht. Das sind die ungefähren Vorgaben.

Unsere Katzen bekommen manchmal (Urlaub) eine oder zwei Wochen fast nur Hühnermägen oder mal etwas Pute oder Hähnchen. Da passiert gar nix, die Katzen bekommen danach wieder ihr gewohntes Futter und das schadet ihnen nicht.

Bitte beachten:
Die hier aufgelisteten Punkte werden später eventuell manchmal ergänzt oder gestrichen.
Hardcorebarfer finden hier bestimmt auch wieder Punkte die nicht optimal sind.
Besser geht immer.
Aber müssen wir perfekt sein?





 

 


1 Kommentar:

Roswitha hat gesagt…

Danke für diese ausführliche und informative Übersicht. Ich hatte mich auch mal informiert. Ich habe jetzt einen Zwischenweg für uns gefunden. Das einem immer noch erzählt wird, wie gut Trockenfutter für die Zähne sein soll finde ich sehr traurig. Ja, ja, das liebe Geld, welches damit verdient wird und mit kranken Tieren.
Liebe Grüße, Roswitha